Weidetiere

Salers-Rinder

Sie zählen zu den ältesten Rinderrassen Europas. Sie weisen sowohl mit den altägyptischen roten Rindern als auch  mit 7.000 Jahre alten Höhlenbildern in der Nähe des namengebenden Ortes Salers Ähnlichkeiten auf. Die Tiere sind groß, haben hell- bis dunkelmahagonirotes (selten schwarzes), meist gelocktes Fell und geschwungene Hörner. Ihre Heimat liegt im französischen Zentralmassiv in der Auvergne mit sehr wechselhaftem Klima. Salers-Rinder sind robust und halten Temperaturschwankungen und hohe Niederschlagsmengen ohne Probleme aus. Ihre Klauen sind extrem hart, wodurch sie auch mit feuchtem oder steinigem Untergrund zurecht kommen.

Während die Salers-Rinder früher eine typische Dreinutzungsrasse waren – für Milch, Fleisch und zum Arbeiten verwendet wurden – werden sie seit 1960 vorwiegend auf die Fleischansatz selektiert. Etwa 10 % von ihnen werden noch als Milchvieh gehalten. Aus der Milch wird der hochwertigen Salers- und Cantalkäse hergestellt.

Trotz der Selektion auf Fleischansatz haben sie eine vergleichsweise hohe Milchleistung, was die Kälber sehr schnell wachsen lässt. Die Kühe haben einen hervorragenden Mutterinstinkt und so gut wie nie Probleme beim Kalben, was für die ganzjährige Freilandhaltung günstig ist.

Auch auf den Wilden Weiden Taubergießen leben die Salers-Rinder genügsam. Sie sind gute  Raufutterverwerter und kommen mit vergleichsweise magerer Nahrung gut aus. Die Kappler Rinder fressen – abgesehen von den nötigen Mineralien - ausschließlich, was die Weide hergibt.

Alle Muttertiere wie auch der Bulle sind Zuchttiere mit Eintrag im Herdbuch, ein Nachweis über ihre Reinrassigkeit. Überzählige Tiere müssen geschlachtet werden. Für das hochwertigen Fleisch wird lokal eine Vermarktungskette aufgebaut (siehe Marke Wilde Weiden).

Foto: Thomas Kaiser

 

Konik-Pferde

Sie sind eine mittel- und osteuropäische robuste Ponyrasse, einst ein genügsames Arbeitspferd, heute werden sie gerne als landschaftspflegende Weidetierrasse eingesetzt. Sie sind falb und haben auf dem Rücken einen dunkeln Aalstricht und dunkle Beine. Die Pferde sind auch Raufutterfresser, haben aber,  anders als wiederkäuende Weidetiere, auch oben im Gebiss Schneidezähne. Sie sind besonders auf Gräser spezialisiert und fressen kaum an Gehölzen. Hingegen sind sie bekannt dafür, an Bäumen die Rinde zu schälen.

Ihr spezifisches Fressverhalten ist die Landschaftspflege auf den Wilden Weiden Taubergießen eine wertvolle Ergänzung.

Die Tiere auf den Wilden Weiden Taubergießen sind seit 2016 für den Naturschutz im Einsatz.

Foto: Thomas Kaiser