… lautet die Devise auf den Wilden Weiden Taubergießen, denn extensive Weidelandschaften sind in der Oberrheinebene seit den großen Ausbaumaßnahmen des Rheins Ende des 19. Jahrhunderts gänzlich verschwunden. Naturschutzfachlich und landschaftsökologisch ist die extensive Beweidung aber von großer Bedeutung für unsere Kulturlandschaft
In den Oberrheinauen wirkte über Jahrtausende die gestalterische Kraft von Wasser, Tieren und wirtschaftendem Menschen. Sie brachte eine große Vielfalt an sich stetig verändernden Lebensräumen hervor. So zählt diese Region bis heute zu den artenreichsten Landschaften Mitteleuropas. Um dies trotz Rheinausbau zu bewahren muss etwas getan werden!
Die Renaissance begann im Jahr 2007 mit dem Projekt „Revitalisierung Taubergießen“. Die landschaftsgestaltende Kraft der Rhein-Hochwässer konnte wieder in die Rheinauen zurückgeholt werden. Alte Gewannnamen wie Sau- und Rappenkopf, Gänsweid oder Kälberschollen zeugen davon, dass auch Weidtiere einst kraftvolle Gestalter der Rheinaue waren.
Heute nun weiden hier wieder urige Rinder und Pferde das ganze Jahr über in rund 70 Hektar Wald und auf über 30 Hektar Weiden. Ziel dieser Beweidung ist es, das dynamische Nebeneinander unterschiedlicher Lebensräume zu ermöglichen.
So wird auch zukünftig dank der Kraft des Wassers und der großen Weidetiere die Lebensvielfalt gefördert.
Das Projekt verfolgt und verwirklicht die in der Naturschutzstrategie des Landes Baden-Württemberg aufgeführten Ziele des Prozessschutzes und der Waldweide.